Wie ich Therapie sehe

Therapie bedeutet für mich, sich Zeit und Raum zu nehmen um achtsam zu betrachten, was im Alltag ansonsten vielleicht untergeht. Anhalten, einander begegnen, spüren und in einem geschützten, vertrauensvollen Rahmen so sein dürfen wie man ist. Dies bietet oft erst die Möglichkeit, mit sich selbst mehr in Kontakt zu kommen und darüber überhaupt erst herauszufinden, wie man selbst wirklich ist.

Meine Aufgabe in der therapeutischen Begleitung sehe ich darin, dem Klienten auf der emotionalen Ebene auf fühlbare, erfahrbare Weise mit dem in Kontakt zu bringen, was im Augenblick noch als „störend“ empfunden wird. Hierbei geht es gerade nicht darum ziel- oder ergebnisorientiert zu sein. Es geht darum, den Emotionen Raum zu ermöglichen und ein Gewahrsein für das zu entwickeln, was dann entsteht…

Als Therapeutin unterstütze ich den Prozess als eine Art „Taschenlampe“ – das bedeutet bestimmte Bereiche behutsam näher zu beleuchten und unterschiedliche Persönlichkeitsanteile miteinander in einen Kontakt zu bringen. Ähnlich dem Zusammensetzen einzelner Puzzleteile zu einem Bild bzw. zu einem Ganzen. Hierdurch entsteht mehr Verständnis und Klarheit darüber was einem alles zugehörig ist. Erst darüber kann Akzeptanz und auch Eigenliebe entstehen.

Es geht also gerade nicht um ein Wegmachen-Wollen dessen was „vordergründig stört“, sondern vielmehr um ein sich-Zuwenden und genauer Erforschen. Wenn die Information des Symptoms auf einer tieferliegenden Ebene erfahrbar und wirklich bewusst wird, kann sich das Problem auflösen.

Heutzutage leben wir in einer Kultur, die die Überlegenheit des Geistes über die des Körpers stellt. Doch wenn wir unseren Körper nicht oder nur schwer wahrnehmen können, haben wir weder Zugang zu unseren Gefühlen, noch zu unseren tieferliegenden Bedürfnissen. Doch nur unser Körper ist im Hier und Jetzt…

Gedanken sind stets mit Vergangenem oder Zukünftigem beschäftigt. Daher ist es so zentral, den Körper mehr in den therapeutischen Prozess einzubeziehen. Denn wenn wir nicht wissen „wo wir gerade innerlich stehen“ können wir nicht wirklich entscheiden, wohin wir gehen wollen und unseren Kurs bestimmen.

Ich bin davon überzeugt, dass alles, was wir brauchen wir bereits in uns tragen – es uns im Moment vielleicht nur noch nicht zur Verfügung steht. Aus diesem Grund liegt mein Hauptaugenmerk in der Arbeit mit Klienten in der Stärkung ihres Selbstwertgefühls bzw. in der Stärkung all ihrer gesunden Anteile – ihrer Ressourcen – damit sie nach und nach einen liebevolleren Blick auf sich selber entwickeln können, um dem was schwierig ist von hier aus anders zu begegnen.

Wir können nicht kontrollieren, was uns im Leben geschieht, auch wenn wir dies gerne würden. Jedoch liegt es bei uns, wie wir darauf reagieren. Durch behutsames Erlernen von Selbstregulation ist es möglich uns mehr zu stabilisieren und auch wenn die Wellen des Lebens mal hoch schlagen- anders zu agieren und unser Schiffchen durch die Wogen des Lebens zu navigieren.

Um meine Klienten mit Fähigkeiten auszustatten, gut für sich selber sorgen zu können, gebe ich Ihnen mitunter kleine Übungen und Anregungen für Ihren Alltag an die Hand.

Gibt es etwas Spannenderes, als sich selber wirklich kennenzulernen? Denn wenn wir uns nicht in Tiefe kennen – wessen Leben führen wir dann?

Auf dieser Reise möchte ich Sie gerne begleiten – mit Empathie und Respekt für die Einzigartigkeit eines jeden Menschen, mit Kreativität und wo es möglich ist mit einer Prise Humor. Denn bei aller Tiefe ist es mir wichtig, auch Raum zu geben für das Leichte, Humorvolle, Schöne und Stärkende im Leben.